News

Huawei P9: Ärger um Beispielfoto

Fotografen sind eine äußerst kritische Zielgruppe. Dies musste nun auch Smartphonehersteller Huawei erfahren. Nach der Veröffentlichung eines Fotos, das im Zuge der Werbekampagne für das P9 mit Leica-Kamera gemacht wurde, analysierte ein Technikblog die EXIF-Daten und stellten fest: hier wurde nicht mit der Handykamera fotografiert. Jetzt hat der chinesische Hersteller reagiert.

Seit dem Launch des neuen Smartphones P9, bei dessen dualer Kamera Leica unter Anderem das Summarit H 1:2.2/27 ASPH-Objektiv beisteuerte, wirbt Huawei mit dessen herausragenden fotografischen Fähigkeiten. Zu diesem Zweck veröffentlichte der Hersteller vor einigen Tagen auf Google+ ein Promofoto und hob die schwierigen fotografischen Bedingungen während eines Sonnenaufgangs hervor. Durch die Verknüpfung mit dem Fotoservice von Google werden beim Hochladen auf Google+ allerdings die EXIF-Daten erhalten, die sich das Technikblog androidpolice.com prompt genauer ansah. Heraus kam: Das Foto wurde nicht mit einem Smartphone, sondern einer High-End-DSLR plus Objektiv gemacht.

Eine Canon 5D MK. III - nur der Body - kostet derzeit auf Amazon 2600 Dollar. Das EF70-200 f/2.8L IS II USM-Objektiv? Schlappe 1900 Dollar. Ups.

Huawei schrieb in dem - inzwischen gelöschten - Werbepost zwar nicht explizit, dass das Foto mit dem P9 aufgenommen wurde, der Begleittext suggerierte aber genau dies. Eine Reaktion auf die Kritik von androidpolice.com folgte kürzlich:

Das Foto war eine professionelle Aufnahme, die während eines Werbedreh für das Huawei P9 entstand und wurde als Inspiration für unsere Community geteilt. Wir sehen jedoch ein, dass wir die Bildunterschrift klarer hätten formulieren sollen. Eine Irreführung war von uns nie beabsichtigt. Dafür möchten wir uns entschuldigen, das Bild haben wir entfernt.

Nach den Gerüchten um die angeblich nur auf dem Papier stattfindende Beteiligung von Leica am P9 ist das Smartphone und seine Kamera also wieder im Gespräch. Es bleibt dabei: gerade bei Werbefotos sollten Kunden immer besser dreimal hinsehen.