Test

Scharfes Spiegelreflex-Duett: Canon EOS 5DS und EOS 5DS R

Zugegeben, es ist schon einige Zeit verstrichen, seit die Canon EOS 5DS und EOS 5DS R das Licht der Welt erblickten. Doch nach dem Upgrade unseres Testlabors konnten wir sie nun endlich testen. Der Grund: Wir benötigten neue, hochauflösendere Charts, um die beiden Profi-DSLRs zu testen. Das Ergebnis: beeindruckend.

Canon hebt mit dem neuen Schärfeduo EOS 5DS und EOS 5DS R die Sensorauflösung auf ein neues Maximum. 50,6 Megapixel sind eine echte Ansage – und zielen vor allem auf detailverliebte, professionelle Fotografen, die die Feinheiten ihrer Motive gezielt herausarbeiten möchten. Entsprechend der enormen Pixelanzahl fallen auch die Anforderungen an die Objektive hoch aus, um die Abbildungsleistung aus den Modellen herauszukitzeln. Doch die Ergebnisse können sich sehen lassen: Der Detailreichtum der Bilder fällt extrem hoch aus.

Diesen Eindruck gewannen wir bereits vor rund einem halben Jahr, als wir beide DSLRs in einem sogenannten „Lost Place“, den Beelitzer Heilstätten, testen konnten (vgl. DigitalPHOTO 9/15). Filigrane Details, etwa beim Porträt-Shooting, oder bröckelnder Putz in den düsteren Gemäuern wurden detailreich abgebildet. Darüber hinaus glänzten beide Modelle mit einem sehr guten Rauschverhalten. Ein Anschein, der sich in unserem DigitalPHOTO-Labortest nun bestätigte. Bis ISO 1600 lässt sich sowohl mit der EOS 5DS als auch mit der EOS 5DS R, die im Vergleich zu ihrem Schwesternmodell eine Tiefpassfilteraufhebung besitzt, rauschfrei arbeiten. Bei der OECF-Messung erreichen beide DSLRs bei ISO 100 einen Signal-Rauschabstand (SNR) von 60 Digitalwerten (DV). Ein erstklassiger Wert – erst recht, wenn man die hohe Auflösung des Vollformatsensors berücksichtigt.

Canons neue Kameras für Anspruchsvolle

Um in den Genuss der maximalen Bildqualität zu kommen, sollte man beim Fotografieren jedoch einiges beachten. Denn im Vergleich zu einer Allrounder-DSLR, wie der EOS 5D Mark III oder der Nikon D750, verlangen die EOS 5DS und EOS 5DS R mehr Aufmerksamkeit vom Fotografen ab. Der Grund: Der 50,6-Megapixel-Sensor ist weniger fehlertolerant. Bedeutet also in der Praxis, dass Sie im Idealfall mit einem Stativ arbeiten sollten, um Verwackler zu vermeiden und darüber hinaus die Spiegelvorauslösung grundsätzlich nutzen sollten, um kleine Erschütterungen, die der Spiegelschlag verursachen kann, zu umgehen. Weiterhin sollten Sie nach Möglichkeit mit den niedrigsten ISO-Stufen fotografieren, um zum einen das bestmögliche Rauschverhalten der Kameras abzurufen und zum anderen den größten Kontrastumfang abzulichten – bei ISO 100 liegt Letzterer bei über 10 Blendenstufen.

Bleibt zu guter Letzt noch die Frage: Welches Modell soll es sein? Die EOS 5DS oder EOS 5DS R? Unsere Meinung: Es kommt ganz auf den Einsatzzweck an. Wer maximale Schärfe will – und dafür ein gesteigertes Moiré-Risiko in Kauf nehmen kann – fährt mit der EOS 5DS R, der aktuell schärfsten DSLR am Markt, am besten. Eine Allrounderlösung sind jedoch weder die EOS 5DS R noch die günstigere EOS 5DS.

Unsere ausführlichen Ergebnisse aus dem DigitalPHOTO-Testlabor können Sie in der DigitalPHOTO 6/2016 nachlesen. 

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Fazit

In der DigitalPHOTO 9/2015 titelten wir „Canons scharfe Adleraugen“ – und unser damaliger Eindruck hat sich im Labortest bestätigt. Die EOS 5DS und EOS 5DS R sind die zwei momentan schärfsten digitalen Spiegelreflexkameras am Markt. Gepaart mit einem hervorragenden Rausch- und Kontrastverhalten sind sie scharfe Werkzeuge für Profifotografen in den Bereichen Landschaft, Architektur und Fashion. Für Fotografen mit einem breiteren Aufnahmespektrum (z. B. Sport) sind die Modelle hingegen eher nicht geeignet.