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Kaufberatung: 15 Top-Kameras für unter 600 Euro

Der Einstieg in die digitale Fotografie ist so günstig wie nie zuvor und wenn es etwas gibt, wodurch sich eine Kamera von einem Smartphone abheben kann, dann ist es die Bildqualität. Wir zeigen Ihnen im Vergleich von Einsteiger-DSLRs und spiegellosen Systemkameras, worauf Sie beim Kamerakauf achten sollten und wie sie viel Geld sparen können. Außerdem stellen wir Ihnen unsere Favoriten für kleines Geld vor! 

15 Top Kameras unter 600 Euro im Test

Fotografie kann leicht zum kostspieligen Hobby werden. Für den Gegenwert eines voll ausgestatteten Vollformat-Boliden mit einer Handvoll Profiobjektive können Sie sich einen guten Gebrauchtwagen kaufen. Dass Sie für überzeugende Bildergebnisse aber nicht Ihre gesamten Ersparnisse plündern müssen, legen die zahlreichen Einsteiger- und Mittelklasse-Modelle der großen Hersteller nahe.

So vielfältig das Angebot ist, so unterschiedlich sind aber auch die Ausstattungsdetails der einzelnen Modelle. Ohne klare Anhaltspunkte verliert man am Markt schnell den Überblick: Welche Objektive sind womit kompatibel? Welche Sensoren werden in welcher Kamera verbaut?

Wir werfen einen genauen Blick auf die besten Schnäppchen für unter 600 Euro und geben Ihnen die wichtigsten Entscheidungskriterien für Ihren nächsten Kamerakauf an die Hand.

APS-C oder Micro Four Thirds

Erstes Kriterium für die Kaufentscheidung ist das Herz jeder Kamera: der Sensor. Zur Wahl in der Einsteigerklasse stehen der weitverbreitete CMOS-Sensor im APS-C-Format und der etwas kleinere Micro-Four-Thirds-Live MOS-Chip. Der größte Unterschied zwischen beiden Varianten ist der sogenannte Crop-Faktor.

Dieser gibt an, wie sich eine Objektivbrennweite am jeweiligen Sensorformat verhält. Die Angaben auf der Linse beziehen sich nämlich immer auf Vollformatsensoren (36 x 24 mm), was dem analogen Kleinbildformat entspricht. Nutzt man nun ein Objektiv am kleineren APS-C-Sensor (22,5 x 15 mm), muss man die Brennweite mit dem Crop-Faktor 1,5 oder 1,6 (Canon) multiplizieren.

So entsteht etwa aus einem 50mm-Objektiv der Look einer 75mm-Brennweite. Der Bildausschnitt fällt folglich kleiner aus und man kommt zugleich näher an das Motiv heran, was nicht zwingend ein Nachteil sein muss. Insbesondere, da APS-C-gerechnete Linsen günstiger sind als Objektive für das professionelle Vollformat.

Fotografiert man nun mit der gleichen 50mm-Optik am Micro-Four-Thirds-Chip (MFT), verlängert sich die Brennweite auf 100mm, da der Sensor (17,3 x 13 mm) im Vergleich noch kleiner ist und der Crop-Faktor folglich auf 2 ansteigt. Folgende Grafik verdeutlicht, was gerade beschrieben wurde.

Sensorbedingte Einschränkungen bei der Objektivauswahl gibt es indes fast nicht mehr. Dank der Kooperation von Olympus und Panasonic bei der Weiterentwicklung des MFT-Systems gibt es mittlerweile ein breites Angebot, das sich vom extremen Weitwinkel bis zum flexiblen Supertelezoom erstreckt.

Auch die bis vor einiger Zeit noch gängige Ansicht, dass der kleinere Sensor rauschanfälliger ist als die größere APS-C-Variante, ist mittlerweile weitgehend widerlegt. Hier machte sich zuletzt die permanente Weiterentwicklung der MFT-Sensortechnologie mess- und sichtbar bemerkbar, was sich auch bei unseren Tests im DigitalPHOTO-Testlabor in besseren Wertungen niederschlug.

Somit ist die Wahl des Sensors in der Einsteigerklasse aktuell mehr eine Frage des persönlichen Geschmacks hinsichtlich der Gehäusegröße als eine qualitative. Visuelle Höhenflüge, zu denen deutlich höherpreisige Kameras in der Lage sind, sollte man von der preiswerten Klasse jedoch nicht unbedingt erwarten.

Im direkten Vergleich liefern sie solide Ergebnisse mit guter Schärfe und natürlichen Farben – vorausgesetzt, Sie fotografieren in gemäßigten ISO-Stufen.

DSLR oder CSC? 

Eine Frage erhitzt die Gemüter immer wieder: Sind Spiegelreflex- oder spiegellose Kameras besser? Tatsächlich ist eine eindeutige Antwort hierauf nicht möglich, denn es kommt ganz auf Ihre Vorlieben an. Spiegellose Kameras sind meist kompakter, leichter und bieten dank elektronischem Sucher ein ganz anderes Fotografieerlebnis.

DSLRs punkten mit ihren optischen Suchern und griffigen Gehäusen, dafür sind die Autofokuspunkte oft sehr mittig angeordnet. Die reine Bildqualität spielt indes kaum eine Rolle für diese Frage, denn sie ist bei beiden Varianten auf ähnlichem Niveau – mit leichten Vorteilen für die spiegellosen Modelle.

» Ob Sie sich für eine spiegellose Systemkamera (CSC) oder eher für eine klassische DSLR entscheiden, liegt ganz bei Ihnen. Überzeugende Leistungen bieten Modelle beider Klassen. Unsere aktuelle Leserumfrage zeigt, dass die meisten unserer Leser mit DSLRs fotografieren. Der Anteil der spiegellosen Kameras hat in den letzten Jahren aber kontinuierlich zugenommen.

Nadelöhr ISO-Empfindlichkeit

Die Einsteigermodelle in unserem Test liefern in den niedrigen ISO-Empfindlichkeitsstufen gute bis sehr gute Resultate. Nimmt das Aufnahmelicht jedoch beispielsweise während der Dämmerung rapide ab, hilft in der Regel nur die Erhöhung der ISO-Stufe, was wiederum zu einem mitunter deutlichen Anstieg des Bildrauschens führt.

Als Faustregel gilt: Bis ISO 800 können Sie mit einem guten Gefühl und ohne sichtbare Qualitätseinbußen fotografieren. ISO 1600 geht noch in Ordnung, doch ab ISO 3200 trennt sich in der preiswerten Klasse die Spreu vom Weizen.

Möchte man mit maximaler Qualität fotografieren, empfiehlt es sich, die hohen ISO-Stufen zu meiden und statt dessen lieber bei ISO 100 mit einem lichtstärkeren Objektiv (z. B. f/2,8) oder einem Stativ (hier gelangen Sie zu unseren aktuellen Stativ-Empfehlungen) zur Bildstabilisierung zu arbeiten. So sind rauschfreie und scharfe Bilder garantiert.

Ausstattungsdetails beachten

Ein großer Unterschied, im Vergleich zu höherpreisigen Kameramodellen, zeigt sich beim Blick auf die Ausstattung. Hier sparen die Hersteller einige Features ein, um zum einen den niedrigen Preis zu realisieren, und zum anderen interessante Kaufanreize bei den höher positionierten Kameras zu bieten. So besitzen alle Kameras im Vergleich kein wetterfestes Gehäuse. Zumindest wird bei der Hersteller der Kameras von Fujifilm, Olympus, Sony und Panasonic langlebiges und optisch ansprechendes Metall beim Body verwendet.

7 Tipps für Geldsparer
  1. Verschaffen Sie sich vor dem Kauf einen Überblick darüber, ob für Sie eher eine DSLR oder eine CSC infrage kommt.
     
  2. Achten Sie bei der Suche eher auf die Ausstattungsmerkmale der Kamera, als nur auf die Auflösung des Bildsensors.
     
  3. Suchen Sie nach Einsteigerkameras mit einem Kit-Objektiv. Diese sind im Set sehr günstig und für den Einstieg gut genug.
     
  4. Wenn Sie eine Kamera gefunden haben, sollten Sie prüfen, ob der Hersteller das System weiterhin mit neuen Objektiven pflegt.
     
  5. Nutzen Sie beim Neukauf im Fachhandel die Möglichkeit, die Kamera vorab zu testen. Vergleichen Sie die verschiedenen Bedienkonzepte der Kameras.
     
  6. Der Gebrauchtmarkt, beispielsweise die eBay Kleinanzeigen, kann eine gute Alternative zum Neukauf von Einsteigerequipment im Handel sein.
     
  7. Die Preise von Digitalkameras im Einsteiger- und Amateurbereich fallen sehr schnell. Je nach Kameramodell lohnt es sich, den Kauf um ein paar Wochen aufzuschieben, wenn ein Nachfolger in Sicht ist.

Einsteiger-CSC mit 179 AF-Feldern

Fotografisch wichtig ist die Ausstattung des Autofokus-Moduls. Die sollte möglichst viele Autofokuspunkte bieten, damit Sie beispielsweise auch Motive am Rand des Bildfeldes präziser scharf stellen können. Hier muss man beim Kauf einer Canon EOS 250D die meisten Abstriche in Kauf nehmen. Gerade einmal neun Autofokus-Punkte sind mit von der Partie. Deutlich ausstattungsstärker präsentieren sich hier die Mitbewerber. Allen voran die Sony Alpha 6000, die mit 179 AF-Feldern auftrumpfen kann.

Dahinter liegt die Olympus OM-D E-M10 Mark II mit 81 AF-Punkten. Dies ermöglicht ein schnelles und präzises Scharfstellen des Motivs. Neben dem Autofokus und dem Gehäusematerial lohnt sich ein Blick auf die Komfortfeatures, die die Einstiegsmodelle mit sich bringen. So bietet etwa die Canon 250D ein integriertes GPS-Modul und verfügt, genau wie die Nikon D3500 und die Olympus OM-D E-M10 Mark II über ein Klapp- bzw. Schwenkdisplay. Dieses erleichtert die Aufnahme von Bildern aus ungewöhnlichen Perspektiven (z. B. Frosch- oder Über-Kopf-Ansicht).

Optischer vs. elektronischer Sucher

Ebenfalls wichtig: der Sucher. Fotografiert man mit einer CSC, bietet jeder E-Sucher eine 100-Prozent-Bildfeldabdeckung. Jedoch sollte man bei der elektronischen Variante auf eine möglichst hohe Bildpunkteanzahl achten, damit das Bild klar und scharf aufgelöst wiedergegeben wird.

Da­rüber hinaus neigt der E-Sucher in der Dämmerung und Dunkelheit zu einem Rauschen und leichten Zeitversatz beim Schwenken. Kurzum: Die Klasse der Einsteiger hat – neben einem niedrigen Preis – auch technisch einiges zu bieten. Es lohnt sich jedoch, nicht in die allergünstigsten Modelle zu investieren, sondern rund 500 Euro auszugeben. So können Sie fotografisch prima loslegen.

Elektronischer oder optischer Sucher im Direktvergleich

Während digitale Spiegelreflexkameras einen optischen Sucher mitbringen, fotografieren Sie bei Systemkameras über einen elektronischen Sucher. Der Verzicht auf den optischen Sucher bringt sowohl Vor- als auch Nachteile.

» Elektronischer Sucher: Der Blick durch einen elektronischen Sucher (hier: Sony SLT-A57) zeigt sowohl das Motiv als auch Zusatzinfos.

PRO & CONTRA:

+Dauerfokussiert: Der Autofokus funktioniert ohne Klappspiegel kontinuierlich.
+Keine Überraschungen: Das aufgenommene Foto entspricht exakt dem Sucherbild.
+Informativ: Wichtige Bildinformationen lassen sich direkt im Sucher einblenden.
-Visuelle Qualität: Je niedriger aufgelöst der E-Sucher ist, desto detailärmer das Bild. Bei wenig Licht sieht es unnatürlich aus.

» Optischer Sucher: Der klassische optische Sucher liefert ein sehr klares und natürliches Bild ohne Zusatzinfos, etwa zum Akkustand.

PRO & CONTRA:

+Natürlich: Optische Sucher schaffen weniger gefühlte Distanz zur Szenerie.
+Brillant: Klassische Sucherbilder erscheinen in der Regel sehr klar und brillant.
-Blackout: Der hochklappende Spiegel sorgt für regelmäßige Sucher-Blackouts.
-Autofokus-Stopp: Der Autofokus-Betrieb wird durch den hochklappenden Spiegel bei jeder Aufnahme kurzzeitig unterbrochen.

Die drei besten spiegellosen Kameras unter 600 Euro

Panasonic Lumix GX9

Die GX9 von Panasonic ist nicht nur ultrakompakt, sondern auch umfassend gegen Witterungseinflüsse abgedichtet. Verarbeitung und Haptik überzeugen – die Lumix wirkt deutlich hochwertiger, als ihr Preis vermuten lässt.

Canon EOS M50

Kompakt und leicht, trotzdem mit einem vergleichsweise gut ausgeformten Handgriff präsentiert sich die EOS M50 von Canon. Mit ihrem APS-C-Sensor und dem guten Handling empfiehlt sie sich als „Immer-dabei-Kamera“.

Sony Alpha 6000

Fast schon verboten günstig bekommen Sie die Sony Alpha 6000 aktuell. Nicht einmal 400 Euro werden für den Body fällig. So bietet die kleine Sony einen starken Einstieg in die Welt der E-Mount-Objektive. Generell ist die Alpha 6000-Serie des Hersteller unheimlich beliebt. Die verschiedenen Modelle haben wir hier für Sie ausführlich verglichen.

Die drei besten Spiegelreflexkameras unter 600 Euro

Nikon D5600

Ähnlich wie ihre großen Geschwister präsentiert sich die D5600 als „klassische“ Spiegelreflexkamera mit hellem optischen Sucher und selfietauglichem Display. Der Griff bietet größeren Händen allerdings etwas zu wenig Platz – die Finger stoßen dabei ans Objektiv.

Canon EOS 77D

Ein echtes Profi -Ausstattungsdetail bietet die Canon EOS 77D mit ihrem Schulterdisplay auf der Gehäuseoberseite, wodurch Sie die wichtigsten Parameter jederzeit im Blick haben. Das rückwärtige Display ist zudem großzügig dreh- und schwenkbar.

Canon EOS 250D

Der Preis mag günstig erscheinen, und doch handelt es sich bei der kleinen EOS 250D um eine „echte“ Spiegelreflexkamera von Canon. Sie liegt zwar recht gut in der Hand, doch haben auch mit diesem Gehäuse größere Hände eventuell ihre Schwierigkeiten.

Alle 15 Test-Modelle im Überblick

DigitalPHOTO Fazit:

Wer kein Vermögen für seine Kameraausrüstung ausgeben möchte, kann aufatmen: Starke Ergebnisse sind auch mit Kameramodellen für unter 600 Euro möglich. Ob Sie sich für eine spiegellose Systemkamera oder doch lieber für ein klassisches Spiegelreflexmodell entscheiden, bleibt ganz Ihnen überlassen – die Abbildungsleistung ist hier kein entscheidendes Kriterium.

Wichtig ist aber, dass Sie sich vorab über das jeweilige Objektivangebot informieren und sich überlegen, ob eventuelle Upgrade- Möglichkeiten auf größere Sensoren innerhalb eines Systems für Sie wichtig sind.

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