Ratgeber

Tipps & Tricks für starke Porträts

Egal, ob charakterisierend oder inszenierend – die Porträtfotografie gehört zu den anspruchsvollsten fotografischen Disziplinen überhaupt. Was auch immer Sie mit Ihrem Porträt bei dem Betrachter auslösen möchten, wir erklären Ihnen, wie wichtig die Wahl der Lichtart ist und welcher Bildausschnitt welche Wirkung erzielt.

 Bei der Ausleuchtung von Motiven wird grundsätzlich zwischen hartem und weichem Licht unterschieden. Während weiches Licht eher sanfte Schatten mit diffusen Kanten wirft, entstehen beim Arbeiten mit hartem Licht deutlichere Schatten mit klaren und scharfen Begrenzungen. Möchte man also eine Person porträtieren, bedeutet dies, dass die Wahl der Lichtart einen starken Einfluss auf die Wirkung des Porträts beim Betrachter hat.

Weiches oder hartes Licht?

Allgemein lässt sich sagen, dass eine Person, die bei weichem und gleichmäßigem Licht – wie an einem bewölkten Herbsttag (Wolken dienen quasi als Softbox) oder bei indirekter Beleuchtung  – „schmeichelhafter“ als bei hartem Licht abgelichtet wird: Kleine Makel, wie Unebenheiten, Unreinheiten oder Falten, fallen durch den geringen Schattenwurf nicht so sehr auf beziehungsweise werden durch die gleichmäßigere Ausleuchtung gemindert. 

Porträtiert man eine Person hingegen bei härterem Licht, werden die feinen Strukturen der Haut und die Formen des Körpers betont und es entstehen Porträts mit mehr „Charakter“. Diese Lichtsituation wird durch eine punktuelle Lichtquelle erzeugt, wie zum Beispiel durch einen Studioblitz – auch grelles Sonnenlicht verursacht harte Schatten. 

Bildausschnitte und ihre Wirkung

 Entscheidend für die Wirkung eines Porträts ist vor allem der Bildausschnitt beziehungsweise die Größe des gewählten Ausschnitts. Während er auf formeller Ebene den Rahmen für die weitere Gestaltung einer Aufnahme in Sachen Bildaufbau und Linienführung bildet, verändern sich je nach Größe des Ausschnitts für den Betrachter auch die Sichtweise auf das Motiv und somit auch der Informationsgehalt und Interpretationsraum der Aufnahme. Kurz gesagt bestimmt der Bildausschnitt über Distanz und Nähe zum Motiv. 

Je größer der Bildausschnitt gefasst wird, desto mehr wird dem Betrachter ein Überblick der Situation vermittelt und er beginnt, Verbindungen zwischen der porträtierten Person und den anderen Elementen im Bild herzustellen beziehungsweise die Person in den Kontext mit der gezeigten Umgebung zu setzen. Wählen Sie als Fotograf wiederum einen engeren Ausschnitt, entstehen Nähe und Intimität zwischen Motiv und Betrachter. Möchte Sie diese Wirkung erzielen, muss die Person stark in den Anschnitt gesetzt werden. Angeschnitten werden bei einem Porträt in der Regel die Arme und Beine, die Haare, das Kinn oder die Stirn.

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