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Leserinterview: 10 Fragen an Stefan Becker

In jeder DigitalPHOTO-Ausgabe stellen wir ein Fotos einer Leserin oder eines Lesers ausführlich vor und stellen ihr/ihm dazu zehn Fragen. Diesmal fragten wir den Dresdner Stefan Becker nach seinem Bild, das er in Englands Hauptstadt London aufgenommen hat. Hinter seiner Langzeitbelichtung verbirgt sich ein kleiner Trick, den er uns im Interview verraten hat.

 

Langzeitbelichtung ist nicht gleich Langzeitbelichtung, denn einige Tricks machen aus einer gewöhnlichen Aufnahme eine besondere. Hier verrät DigitalPHOTO-Leser Stefan Becker, wie seine Aufnahme gelang.

London bietet viele tolle Motive, warum hast du dich für dieses entschieden?

Der Westminster-Palast zusammen mit dem Big Ben gehört wohl zu den bekanntesten Motiven in London und stand ganz oben auf meiner Liste.

 

Die Turmuhr zeigt kurz vor neun – morgens oder abends?

Ich wollte unbedingt eine Aufnahme zur Dämmerung, weil ich wusste, dass die Sonne hinter dem Palast untergeht und dann auch schon die ersten Beleuchtungen angeschaltet sind. Es war also kurz vor 21 Uhr am Abend.

 

Wie lange hast du belichtet?

Hier handelt es sich um ein Exposure Blending. Bei der Bearbeitung habe ich zwei Aufnahmen übereinandergelegt. Für den Himmel habe ich 30 Sekunden lang belichtet, für den Vordergrund und den Palast 60 Sekunden.

 

Hattest du die Idee für das Foto spontan oder war das Bild geplant?

Ich hatte vorab bereits einige Perspektiven von dem Motiv ausprobiert. Für den Standpunkt bei diesem Foto und den genauen Bildausschnitt habe ich mich dann spontan entschieden.

 

Wo sind all die Menschen und Schiffe? Hast du etwas retuschiert?

Zu dem Zeitpunkt waren kaum Schiffe auf der Themse unterwegs. Außerdem wartete ich darauf, dass keines durch das Bild fuhr, da ich Leuchtspuren vermeiden wollte. Die wenigen Menschen, die dort waren, sind durch die lange Belichtungszeit nicht sichtbar.

 

Reist du immer mit deiner Kamera?

Ja, auf Reisen kann ich nicht auf meine Kamera verzichten, denn ich möchte kein Motiv verpassen.

 

Hast du jedes Mal ein Stativ dabei?

Tagsüber verzichte ich meist auf ein Stativ. Wenn ich aber Aufnahmen in der Dämmerung oder am Abend plane, ist ein Stativ natürlich unvermeidlich.

 

Nutzt du für deine Aufnahmen Filter?

Filter habe ich eher selten im Einsatz. Wenn, dann nutze ich einen ND1000 Graufilter sowie Grauverlaufsfilter in verschiedenen Stärken.

 

Welches Objektiv ist dein liebstes?

Das Canon EF 24-105mm 1:4,0 L IS USM nutze ich gern. Es ist für mich der beste Allrounder – eine Linse, die man immer dabei haben kann.

 

Hast du einen Lesertipp zu Langzeitbelichtungen?

Durch verschieden lange Belichtungszeiten kann man unterschiedliche Effekte erzielen. Das betrifft vor allem ziehende Wolken am Himmel oder Effekte bei Wasser und Wasserflächen, die spiegelglatt wirken sollen. Daher empfiehlt es sich, mehrere unterschiedlich lange Langzeitbelichtungen durchzuführen und bei der Bearbeitung am Rechner das Bild auszuwählen, bei welchem der gewünschte Effekt am besten passt.

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