Neben Drohnenfotografen trifft es nun auch Nutzer von digitalen Spiegelreflexkameras: Der Kameraführerschein kommt. Ab dem 11. November diesen Jahres müssen professionelle Fotografen, die weiter ein Gewerbe betreiben möchten, beim Staatsministerium für Kultur und Medien nachweisen, dass sie mit einer DSLR umgehen können.
Die Bundesregierung machte sich Anfang des Jahres bereits mit dem Verordnungsentwurf von Verkehrsminister Alexander Dobrindt zu dem "Drohnenführerschein" bei Fotografinnen und Fotografen sehr unbeliebt. Jetzt zieht das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport nach. Ab dem 11. November 2017 dürfen professionelle Fotografinnen und Fotografen ihre Bilder nur dann gewerblich vertreiben, wenn sie im Besitz des sogenannten "DSLR-Führerscheins" sind. Als Grund wurde die Preisdrückung durch Laienfotografen angegeben, die mit ihren niedrigqualitativen Bildern und mangelhafter Ausrüstung den Markt fluten.
Führerschein, sonst Berufsverbot
"Den Beruf des Fotografens zu ergreifen soll sich gerade für junge Einsteiger wieder lohnen," so ein Sprecher des Ministeriums. "Um die Qualität der Fotografien auf einem hohen Level zu halten, führt kein Weg an einer Eignungsprüfung vorbei." Diese wird aus einer Auswahl an Multiple-Choice-Aufgaben bestehen, in denen Wissen zu Blende, Belichtungszeit und auch gestaltlerischen Mitteln wie dem Goldenen Schnitt abgefragt wird.
Die Qualifikation wird zukünftig in die Abschlussprüfung der Fotografenlehre mit integriert. Alle Fotografen, die bereits jetzt mit ihren Bildern Geld verdienen, müssen ab November den Nachweis einholen, dass sie ihr Handwerk tatsächlich verstehen, ansonsten droht Berufsverbot. Nach einer kurzen Einführungsphase wird die Regelung auch vom Handel verschärft: zum Erwerb einer neuen Spiegelreflexkamera muss ab dem 1. 1. 2018 zwingend der DSLR-Führerschein vorgelegt werden.
Mehr Informationen erhalten Sie in diesem kurzen Informationsvideo der Bundesregierung.
