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Privat – Das Ende der Intimität

Was ist heutzutage noch privat? Schließlich kann jeder ständig alles im World Wide Web veröffentlichen, Handyfotos und -filme teilen, den aktuellen Beziehungsstatus twittern oder die Einkaufliste posten. Schon lange beschäftigen sich Künstler mit dem Phänomen des Privaten. Die Frankfurter Kunsthalle Schirn zeigt nun Positionen internationaler Künstler zum Thema.

Der Künstler Evan Baden beschäftigte sich mit Internet-Exhibitionismus. Täglich zeigen sich junge Frauen und Männer nackt oder zumindest spärlich bekleidet im Netz. Manche dieser Bilder landen dort zufällig, andere mit Absicht und wieder andere waren nie für die Öffentlichkeit bestimmt. Baden fand Bilder, die junge Menschen, meist Frauen, an deren Partner geschickt haben und die sich dann wie auch immer online verselbständigten. Für sein Projekt Technically Intimate stellte er solche Bilder nach. Dafür warb er auf Facebook und konnte so Leute gewinnen, die ihm als Protagonisten dienten.
Die Ausstellung wird eingeleitet mit der Vergangenheit, als privat noch privat war. Amateurfilme auf denen Väter ihre Kinder in die Luft werfen oder Fotos von Hochzeitsfeiern.
Als nächstes werden künstlerische Positionen gezeigt, die eben solche privaten Bilder für eigene Projekte verwenden, in dem sie gefundenes Material im Ausstellungskontext zeigen. Bis schließlich die sogenannte Post-Privacy Bilder zeigt, die wir heute überall im Internet finden können. Seinen es Street View-Fotos von Michael Wolf oder Youtube-Videos, die tanzende Mädchen im heimischen Wohnzimmer zeigen. Alles ist öffentlich, alles verfügbar.

Die Ausstellung: Privat – Das Ende der Intimität ist noch bis 3. Februar in Frankfurt zu sehen.

www.schirn.de

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