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Altes Glas an neuem Sensor

Auch ohne Autofokus und Bildstabilisator können alte Objektive durchaus eine schicke Alternative für Fotopuristen sein, zumal sie auf Flohmärkten und bei Ebay recht preisgünstig zu haben sind. Doch lassen sich diese Linsen auch an modernen Digitalkameras betreiben? Und was muss dabei beachtet werden? Wir klären auf.

Wenn Sie über Flohmärkte streifen oder Objektive bei Ebay suchen, werden Sie immer wieder auf zwei Typen von Objektiven treffen: solche, die zwar alt sind, aber trotzdem noch mit den aktuellen Bajonetttypen wie Canons EF- oder Nikons F-Anschluss kompatibel sind. Und solche, die es nicht sind, etwa Linsen mit Canons alten FD- oder FL-Anschlüssen, die man besonders auf dem Trödel sehr häufig für kleines Geld findet.

Warum sind viele Retro-Linsen so günstig?

Grundsätzlich ist an alten Objektiven technisch nichts auszusetzen: Zwar verfügen sie in der Regel nicht über die Elektronik moderner Objektivboliden, Fotografen müssen auf Autofokus, Stabilisator, Belichtungsmessung und Blendenautomatik verzichten. Die Abbildungsqualität reicht von sehr gut bis hin zu überaus mäßig. Das Fotoerlebnis wird mit einem solchen Objektiv sehr rustikal – aber in Zeiten von fototechnischer Perfektion, Smartphone-Apps wie Hipstamatic und dem Comeback analoger Kameras sicherlich auch eine interessante Erfahrung mit ebenso spannenden fotografischen Ergebnissen.

Worauf muss beim Kauf von alten Objektiven geachtet werden?

Wenn Sie auf dem Trödel eine alte Kamera mit einem für Sie interessanten Objektiv finden, sollten Sie auf drei Dinge achten: Zunächst sollte es sich um einen Objektivtyp handeln, der sich heute noch benutzen lässt – üblicherweise ist das direkt oder per Adapter möglich, jedoch längst nicht bei jedem alten Objektiv. Der zweite wichtige Punkt ist natürlich, ob das Objektiv optisch o. k. ist: Die Linse sollte auf Kratzer und andere Schäden überprüft werden. Zu guter Letzt sollte Sie auch checken, ob die Schmierung noch intakt ist: Alte Objektive, die lange nicht genutzt wurden, „verharzen“, weil das Öl an den mechanischen Teilen durch die natürliche Alterung seine Viskosität verliert und verklebt. 

Woran erkenne ich den richtigen Bajonetttyp?

Wenn Sie auf Flohmärkten stöbern, sollten Sie im Hinterkopf behalten, ob Sie ein altes Objektiv auf Ihrer Kamera nutzen können. Hier gibt es grundsätzlich zwei Varianten: Entweder, es handelt sich um einen Typ, der mit aktuellen Kameras kompatibel ist – etwa Canons EF- oder Nikons F-Anschluss – oder es handelt sich um einen Objektivanschluss, der bereits seit geraumer Zeit nicht mehr in Produktion ist und demzufolge nicht oder nur per Adapter an aktuelle digitale Spiegelreflex- und Systemkameras angeschlossen werden kann.

Wie Objektivadapter funktionieren, wo Sie passende Adapter finden oder wie ein Umbau funktioniert, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des DigitalPHOTO-Magazin 10/2013.  

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