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Leserinterview: 10 Fragen Daniel Brockner

Vogelfotograf Daniel Brockner weiß, wo man spektakuläre Motive findet. Geduld ist gefragt, wenn er auf Fernreisen und im unwegsamen Gelände auf seltene Exemplare wartet, wie er uns im Interview erläutert.

Was für ein Vogel ist hier zu sehen?

Zu sehen ist ein männlicher Orange­brustkotinga aus der Familie der Schmuckvögel. Aufgenommen wurde das Bild in einer abgelegenen Region im Herzen Ecuadors.

Beschäftigen Sie sich schon lange mit der Vogelfotografie?

Bereits als Kind begleitete ich meine Eltern in den Regenwald Südamerikas. Immer dabei waren ein Fernglas und eine Kamera. Ab 2010 begann ich dann, selbst zu fotografieren.

Was gefällt Ihnen an dem Genre?

In erster Linie die schier unendliche Artenvielfalt. Bei jeder Reise kann ich für mich neue Arten studieren, die ich bis dahin zuvor nie gesehen habe.

Reisen Sie viel für Ihre Bilder?

Meine Reisen führen mich überwiegend nach Südamerika und Mittelamerika: Suriname, Ecuador, Venezuela, Costa Rica, Mexico, Dominikanische Republik. Aber auch in Malaysia und Singapur habe ich schon fotografiert.

Welches Equipment nutzen Sie?

Derzeit fotografiere ich mit dem Sigma 500mm f4 Sport. Allerdings muss man da in die Trickkiste greifen, denn 500mm ist immer noch sehr wenig Brennweite. Bei der Kamerawahl setzte ich in der Vergangenheit auf die Sony SLT-A99 mit dem Tamron 150-600mm. Jetzt nutze ich die Alpha 7 III.

Haben Sie einen Tipp für Einsteiger in die Vogel-Fotografie?

Zu Beginn ist es schwer, mit den Vögeln Schritt zu halten. Am Anfang empfehle ich, Futterhäuschen im Garten zu fotografieren – am Fenster platziert mit kleinen Ästen als Sitzstangen kann man leicht erste Erfolge erzielen.

Wie lange hat es gebraucht, bis Sie den hier gezeigten Vogel fotografiert haben?

Als ich im Regenwald von Ecuador nach dem Orangebrustkotinga suchte, verbrachte ich über zwei Wochen in der Region Mindo. Letztlich fasste ich einen Baum mit reifen Beeren ins Auge und wartete dort fast den ganzen Tag, ehe er sich am späten Abend zeigte.

Klingt nach einem Abenteuer?

Ja! Die Regenwälder Ecuadors sind sehr unzugänglich und oft kommt man nur über schmale und matschige Trampelpfade ans Ziel. Die Überraschung war um so größer, als sich der Vogel nach langem Warten zeigte. Dies war ein ganz besonderer Moment, da die Art sehr scheu und zurückhaltend ist.

Sollte man Hobby-Ornithologe sein, um gute Vogelbilder zu machen?

Es ist sicher unerlässlich, das Grundverhalten spezieller Arten zu kennen. Man kann sich Wissen aber auch neben dem Fotografieren aneignen.

Gibt es einen Vogel, den Sie unbedingt noch fotografieren wollen?

Ein großer Traum von mir ist es, einer der ersten Fotografen zu sein, der den Touit costaricensis ablichtet, einen Papagei, der in Costa Rica vorkommt

Leserinterview - Der Fotograf

Daniel Brockner kam 2010 mit der Fotografie in Kontakt. Vögel gehörten schon damals zu seinen liebsten Motiven. Zusammen mit seinem Vater reiste Brockner 2015 nach Costa Rica. Dort entstanden erste Vogelbilder und Artikel, die er in Magazinen veröffentlichte.

www.bird-wings.com

Equipment:

Sony Alpha 7 III

Sony SLT-A99

Sigma 500mm F4

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