Wenn die meisten Menschen an künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen denken, assoziieren sie diese Worte mit Innovationen wie selbstfahrenden Autos und Spracherkennungssoftware. Und obwohl dies sicherlich großartige Anwendungsfälle für KI sind, erzählen sie nicht wirklich die ganze Geschichte.
Über Künstliche Intelligenz und die Gesaltung der Zukunft
Die Wahrheit ist, dass die Effizienz und die Art und Weise, wie künstliche Intelligenz den Menschen helfen kann, in ihrem täglichen Leben erfolgreich zu sein, noch weitgehend unbekannt ist. Zum Vergleich: Es wird erwartet, dass der weltweite Umsatz mit KI-Software von 9,5 Milliarden US-Dollar (2019) bis 2025 auf über 118 Milliarden US-Dollar ansteigen wird.
Das bedeutet, dass wir uns derzeit noch in einem frühen Stadium befinden, in dem wir noch nicht wissen, wie wir diese neuen Technologien am besten nutzen können - und wie sie unser Verständnis der Welt verändern werden.
Der Grund, warum ich von KI und der Zukunft, die sie aufbauen kann, so fasziniert bin, ist, dass künstliche Intelligenz unweigerlich Auswirkungen auf eines meiner wichtigsten Hobbys haben wird: die Fotografie. Ich bin der Chief Expansion Officer von Skylum. Unser Flaggschiffprodukt, Luminar AI, setzt künstliche Intelligenz ein, um Fotografen zu ermöglichen, ihre Fotos auf völlig neue (und viel einfachere) Weise zu bearbeiten und umzugestalten.
Und ein wichtiger Grund, warum ich so begeistert von dieser Software bin, ist die Erkenntnis, dass sich diese Art von Software-Tools in der Kunst immer mehr durchsetzen werden - insbesondere, da Kreative immer auf der Suche nach der nächsten einfachsten Alternative und niedrigsten Einstiegshürde sind.
Obwohl ich sicherlich zustimme, dass KI-gestützte Tools der menschlichen Kreativität einen enormen Schub geben können - sowohl bei der Beschleunigung des Workflows als auch bei der Reduzierung von technischem Wissen - glaube ich, dass das Beste erst noch kommen muss. Ich gehe davon aus, dass KI bald in erster Linie zur Ideengenerierung eingesetzt wird und den Kreativen Optionen bietet, die das menschliche Gehirn nicht einmal in Betracht gezogen hat.
Denn die Wahrheit ist, dass große Unternehmen bereits KI für genau diesen Zweck einsetzen.
Hier sind 4 faszinierende Wege, wie künstliche Intelligenz genutzt wird, um die Zukunft zu gestalten.
1. KI nutzt Daten, um das Datenschwungrad eines Unternehmens zu speisen
Im Jahr 2001 schrieb der Autor Jim Collins ein Buch mit dem Titel Good to Great, das die Art und Weise veränderte, wie die Geschäftswelt über den Aufbau von Größe auf lange Sicht dachte.
In seinem Buch prägte er den Begriff The Flywheel Effect (Schwungrad-Effekt), was im Wesentlichen bedeutet, dass Durchbruchspunkte entstehen, wenn Schwung aufgebaut wird. Die Terminologie wurde inzwischen auf die Welt der Big Data übertragen, um eine wichtige Schlussfolgerung zu verdeutlichen: Je mehr Daten man hat, desto schneller dreht sich das Schwungrad, desto größer ist die Wirkung des nächsten Durchbruchs - und so weiter.
Wenn jedes Unternehmen, das Daten erfasst, reift, wird es intelligenter. Durch den Einsatz von KI bedeutet dies, dass du beginnen kannst, Korrelationen zwischen Datenpunkten zu ziehen, die dir im Wesentlichen die Zukunft zeigen. Amazon ist berüchtigt dafür, diese Art von Denken und Methodik auf alles anzuwenden, was sie tun - kleine Wetten abzuschließen und dann auf die statistischen Gewinner zu setzen.
Unternehmen versuchen nicht mehr nur, ihre jeweilige Branche zu analysieren. Sie nutzen Daten, um die nächste versteckte Chance zu entdecken.
2. KI kann helfen, eine North Star Metric für Ihr Produkt zu bestimmen
Daten-Tracking neigt dazu, einen schlechten Ruf zu bekommen (von Ereignissen wie Facebooks Fiasko im Jahr 2016), aber die Realität ist, dass die meisten Unternehmen Daten verwenden, um besser zu verstehen, womit ihre Benutzer Hilfe brauchen.
Dies ist, was ich gerne als North Star Metric bezeichne, die die oberste Priorität ist, die dein Unternehmen lösen muss. In unserem Fall mit Skylum ist unsere North Star Metric die Gesamtzeit, die die Benutzer in der Software verbringen - denn wenn jemand die Software öffnet, auf ein Tool klickt, aufgibt und das Programm verlässt, dann wissen wir, dass das Tool nicht funktioniert. Es gibt ihnen nicht das, was sie brauchen, um erfolgreich zu sein.
Um noch einmal auf das oben erwähnte Datenschwungrad zurückzukommen: Wenn Sie anfangen zu verstehen (im großen Maßstab), wo die Benutzer Probleme haben, haben Sie einen viel tieferen Einblick in das, was Sie beheben müssen - im Gegensatz dazu, dass Sie weiterhin neue Funktionen hinzufügen, die das Problem oft verkomplizieren.
3. KI kann zur Vorhersage des Wetters verwendet werden
Ich bin darauf gestoßen und dachte, es sei ein großartiges Beispiel für die vielen noch unerschlossenen Anwendungsfälle für KI.
Anfang 2020 teilte Google mit, dass sie eine maschinelle Lernmethode für die Wettervorhersage namens "Nowcasting" entwickeln. Dies würde verwendet werden, um Dinge wie Gewitter und schnelle Änderungen des Wetters überall von null bis sechs Stunden im Voraus zu überwachen.
Auch wenn dies vielleicht nicht wie der revolutionärste Anwendungsfall für künstliche Intelligenz aussieht, ist es doch so, dass wir alle es hassen, ohne Regenschirm in einem Gewitter festzusitzen. In gewisser Weise ist dies also ein weiterer Schritt in Richtung Verbesserung des Lebens der Menschen durch Technologie.
4. KI kann die Art und Weise verändern, wie Ihr Unternehmen oder sogar eine politische Partei das Marketing umsetzt
Aus Sicht der Kommunikation sind Sie jetzt stark im Nachteil, wenn Sie nicht irgendeine Form von KI und maschinellem Lernen beim Testen und Verfeinern Ihrer Botschaften einsetzen.
Der Grund, warum Facebook bei der US-Wahl 2016 so entscheidend war, liegt ganz einfach an seiner KI und seinen Targeting-Funktionen. Sie können 100 Dollar ausgeben, 10 verschiedene Zielgruppen ansprechen und sofort wissen, welche Ihrer Botschaften ankommen und welche auf der Strecke bleiben. Das ist eine sehr kleine Investition für ein so monumentales Ergebnis.
Ich möchte jedoch noch einmal betonen, dass künstliche Intelligenz und Daten an sich nicht der Schlüssel sind. Der Schlüssel liegt darin, wie man die Daten, die man hat, analysiert, um neue Möglichkeiten und ungenutztes Potenzial zu entdecken. Und sehr oft, selbst wenn zwei, drei oder sieben Leute die gleiche Sache betrachten, können sie alle die gleiche Annahme treffen - und übersehen, was eine offensichtliche Schlussfolgerung sein sollte. Das liegt daran, dass wir Menschen sind, dass wir unsere eigenen Vorurteile haben und dass wir nicht immer wissen, was wir nicht wissen.
Vielleicht kann uns bald ein intelligenter Algorithmus auch dabei helfen..
Alex Tsepko ist Gesellschafter und Chief Expansion Officer bei Skylum, dem weltweit tätigen Unternehmen für Bildverabeitungstechnologie. Seine Themen sind das globale Wachstum und die internationale Expansion von Skylum. Mit langjähriger Erfahrung im IT/Tech-Umfeld und im Bereich Business-Management, bietet Alex Mentorenschaft und Beratung für Startup-Gründer in den USA, der Ukraine, Deutschland, Japan und anderen Ländern an.
Seine Artikel über Führung, persönliches Wachstum und Business erscheinen in vielen bekannten internationalen Medien. Der Vater von zwei Kindern liebt die Fotografie und das Reisen. Neue Orte und Möglichkeiten zu entdecken ist für den Visionär Alex Quelle der Inspiration.
