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Foto-Basics: Blende einfach erklärt

Manuell fotografieren bedeutet Licht und Schärfe beherrschen. Das Zusammenspiel von ISO, Verschlusszeit und Blende ist deshalb unabdingbar. Hier bringt vor allem die Blende Foto-Einsteigerinnen und -Einsteiger häufig zum Verzweifeln. Doch wer die eigentliche Funktion der Blende einmal richtig verstanden hat, wird seine Fotografie auf ein neues Level heben können.

Die Blendenöffnung ist das Loch. Je größer das Loch ist, desto mehr Licht kommt durch – grundsätzlich sehr einfach. Wenn wir uns die Blendenöffnung genauer ansehen, dann erkennen wir die sogenannten Lamellen. Die braucht ein Objektiv um sich an die Helligkeit anpassen zu können. Das entspricht unserem Auge: Die Pupille schließt sich bei hellem Sonnenlicht auch und öffnet sich bei Dunkelheit. Die Lamellen sorgen dafür, dass bei Schließung das Loch weiterhin annähernd rund bleibt. Je kleiner das Loch, desto weniger Licht kommt auf den Sensor. Fotografen sprechen dann von “die Blende schließen”. Was bei Foto-Einsteigern wahrscheinlich die größte Verwirrung stiftet, ist, dass für eine große Blendenöffnung eine kleine Zahl an der Kamera eingestellt wird und andersherum. Dies spielt jedoch zum eigentlichen Verständnis der Blendenöffnung eine nebensächliche Rolle.

Die Blendenöffnung hängt neben der Lichtstärke mit der sogenannten Freistellung beziehungsweise Hintergrundunschärfe zusammen. Dies wird auf den folgenden zwei Bildern deutlich:

Unschärfe ist ein Effekt der großen Blendenöffnung. Freistellung bedeutet, dass ich damit das Motiv vom Hintergrund separiere, also freistelle. Gerade in der Porträtfotografie ist dieser Effekt sehr beliebt, um die Person noch mehr hervorzuheben.

Dieses Phänomen lässt sich an folgender Skizze leicht veranschaulichen. Dabei handelt es sich jedoch um eine stark vereinfachte Darstellung.



Die Lichtstrahlen kommen vom Motiv, gehen durch die Linse unseres Objektivs und treffen sich wieder im Brennpunkt. Sie gehen hinter dem Brennpunkt jedoch wieder auseinander. Vor und hinter dem fokussierten Punkt entsteht folglich Streulicht, welches wir als Unschärfe wahrnehmen. Fotografen nennen diesen Effekt auch Bokeh (chinesisch für “unscharf, verschwommen”).

Eine große Blende erzeugt Bokehs

Öffnen wir die Blende nun, so werden diese Streulichtkreise größer. Jedoch gelingt eine schöne Hintergrundunschärfe auch, indem ich näher an das Motiv herangehe. Die Lichtstrahlen fallen nun steiler auf die Kameralinse, wodurch die Streulichtkreise größer erscheinen. Klingt verwirrend? Martin Krolop hat dies in seinem YouTube-Crashkurs für Einsteiger ganz einfach dargestellt:

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