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Blick auf Kickstarter: SNAPSNAP-Kameragurt

In dieser Rubrik stellen wir Ihnen regelmäßig Crowdfunding-Projekte aus dem Fotografiebereich vor. Der neue Kameragurt SNAPSNAP soll demnächst über Kickstarter finanziert werden. Hinter dem Projekt stehen  Designerin Carina Deuschl und Projektmanager Carsten Hoffmann. Sie gewähren uns einen Einblick in die Entwicklung und Realisierung ihres Produktes. 

DigitalPHOTO.de: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, SNAPSNAP zu entwickeln?

Carsten Hoffmann: Ich habe meine Kamera über tausende von Kilometern getragen: Bei Städtetouren, Tageswanderung und mehrtägigen Wanderungen mit Trekkingrucksack in amerikanischen Nationalparks und Wilderness Areas. Das Bequemste war, die Kamera an beiden Rucksackriemen zu befestigen, so dass sie ein Gegengewicht zum Rucksack bildet. Aber ich wollte trotzdem sofort fotografieren können, um nicht den seltenen Vogel oder das perfekte Kinderlachen zu verpassen.

An einer Handtasche habe ich dann einen ähnlichen Verschluss gesehen, wie wir ihn jetzt verwenden. Aus alten Kameragurten, zerschnittenen Gürteln und viel, viel Klebeband habe ich den ersten Gurt gebastelt, um zu sehen ob das Konzept funktioniert. Carina Deuschl hat die initiale Idee dann in das funktionale Produkt umgesetzt, das wir heute sehen. Genial finde ich ihre Idee, ein steifes Seil zu verwenden -  dadurch braucht man keine extra Griffe, wie sie noch im Konzept waren -  oder auch der Mechanismus, mit dem man den Verschluss am Seil verstellen kann.

DP: Was unterscheidet Ihr Produkt von ähnlichen Konzepten auf dem Markt (z. B. Rotaball)?

CH: Die sich automatisch lösende Verbindung bringt viele Vorteile: Das Wichtigste ist, dass man jederzeit, sofort fotografieren kann – auch über die Köpfe einer Menschenmenge hinweg. Auch wenn man die Kamera mit Gurt abnehmen will, löst sich die Verbindung von selbst. So kann man jemand schnell mal die Fotos zeigen oder die Kamera auf einem Stativ befestigen. All dies ohne mit Karabinerhaken o.ä. rumfummeln zu müssen.

Carina Deuschl: Durch die starken Magneten wird das Einhaken viel leichter und einfacher. Einfach das Seil anheben und die Magneten ziehen den Verschluss zu. Das geht so schnell und einfach, dass ich mir nicht überlegen muss ob es sich wirklich lohnt, die Kamera wieder zu befestigen. Die Kamera wird natürlich nicht durch die Magneten, sondern durch die Form des Verschlusses gehalten.

DP: Warum haben Sie sich für Kickstarter entschieden?

CD:  SNAPSNAP kann nur in Massenproduktion, zu einem vernünftigen Preis produziert werden. Wir hoffen mit Crowdfunding genug Unterstützer zu finden, um die Investitionen Spritzgusswerkzeuge u.ä. tätigen zu können.

CH: Wir wollten eine internationale Plattform, da der Markt in Deutschland alleine sicherlich nicht groß genug ist. Was uns bei Kickstarter gefällt, ist das die Projekte vorher geprüft werden und von Kickstarter genehmigt werden müssen.

DP: Wie und wo wird der Gurt letztendlich gefertigt?

CH: SNAPSNAP wird in der EU gefertigt. Es ist sicherlich günstiger in Asien produzieren zu lassen, aber da können wir z.Zt. nicht sicherzustellen, dass dies unter menschenwürdigen und sicheren Arbeitsbedingungen geschieht.

Mehr über den Kameragurt und das Kickstarterprojekt können Sie auf der Produktwebseite erfahren. Mehr interessante Kickstarterprojekte finden Sie hier.

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