Test

Im Test: Jobo Lenstrue

Nie mehr optisch-geometrisch verzerrte Fotos, das verspricht die Neuentwicklung von Jobo. Das Jobo Lenstrue-Gerät wird zusammen mit der verbundenen Kamera befestigt und korrigiert vollautomatisch Perspektivfehler unter Einbeziehung der gleichzeitigen Korrektur der Distorsion. Ob sich die rund 1.000 Euro teure Investition der 1923 in Gummersbach gegründete Firma lohnt, haben wir für Sie in einem Kurztest überprüft.

Die Funktionsweise des Jobo Lenstrue Systems ist denkbar einfach: Ein Modul wird in das Stativgewinde unterhalb der Kamera geschraubt und per Klinkenkabel mit der  Kamera verbunden.  Bei jedem Foto wird nun die exakte Kameraausrichtung in einer Textdatei aufgezeichnet. Nach dem Fotografieren und Importieren der Fotos auf den Rechner greift die zugehörige Software Lenstrue Visualizer auf die Textdatei zu und führt eine proportionsgerechte Entzerrung in Stapelverarbeitung durch. Im Normalfall erledigt die Software dies vollautomatisch. Wer aber lieber manuell korrigieren möchte oder gar künstlerisch eingreifen will, kann dies auch tun. Die Perspektivkorrektur in der Vertikal- und Horizontalebene funktioniert bis zu 35 Grad einwandfrei. 

Top-Idee mit kleinen Schwächen 

Das Jobo Lenstrue System machte im Kurztest einen sehr guten Eindruck. Die Auflösung ist auch bei großen Bearbeitungen super. Der Workflow ist durchaus stimmig. Jedoch: Hier und da finden sich Kleinigkeiten, die zeigen, dass das Projekt noch nicht ganz ausgereift ist. So sind bislang nur wenige Kameras und Objektive mit dem System kompatibel. Jobo veröffentlicht aber fortlaufend kostenlose Updates mit einer Reihe von weiteren, unterstützten Objektiven. Weiterhin ist die Software Jobo Visualizer lediglich für Mac-User erhältlich, was Windows-User ärgern dürfte. Preislich liegt das Jobo Lenstrue System bei rund 1.000 Euro. Wir finden, dass der Preis in Ordnung geht, verglichen damit, was alternative Perspektivkorrekturen (z. B. Fachkameras) kosten. Testfazit: SEHR GUT!