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Test

6 Kinderkameras im großen Test: Handhabung, Auflösung und Preis

Den Nachwuchs an die Faszination Fotografie heranzuführen, ist eine tolle Sache. Dazu buhlen diverse Anbieter um Ihre Aufmerksamkeit – mit in bunte Farben getauchten Kameras, die explizit für Kinder konzipiert sind. Wir haben uns einige der sogenannten Kinderkameras im Test genauer angesehen.

Kinderkameras im Test

Die Testergebnisse der Kameras finden Sie weiter unten.

Bei unserer Recherche zum Thema Kinderkameras sind wir auf unzählige Websites gestoßen, die vorgeben, die Kameras wirklich getestet zu haben. Erst im Kleingedruckten wird dann darauf hingewiesen, dass die Kameras nie durch die Hände eines echten Menschen gegangen sind, sondern auf Meinungen und Bewertungen verschiedener Portale basieren.

Wir haben uns tatsächlich die Mühe gemacht und alle hier vorgestellten Kameras bestellt und getestet. Und genau hierbei verstanden, warum viele Test-Websites auf einen physischen Eindruck verzichten. Denn reine Testmuster, die uns normalerweise von den Herstellern zur Verfügung gestellt werden, sind bei den sogenannten Kinderkameras schwer bis gar nicht zu erhalten.

Viele davon werden über Sub-Unternehmen verkauft, ein Kontakt zum Hersteller ist zum Teil nur schwer möglich – was auch für Sie als potenzielle Käuferinnen und Käufer wichtig zu wissen ist – Stichworte Reklamation und Reparatur. Leicht fiel der Kontakt zum Versandhandel Pearl GmbH mit Sitz im baden-württembergischen Buggingen und zu Polaroid.

Beide haben uns tatsächlich Modelle zum Testen geschickt – zum einen die Somikon Kinder-Full-HD-Digitalkamera DV-25, zum anderen die Sofortbildkamera Polaroid Go. Um Ihnen aber einen wirklich umfänglichen Testbericht zu liefern, haben wir vier weitere Kameras tatsächlich extra für diesen Test angekauft.

Kinderkamera oder Kompaktkamera? 

Was meinen wir mit „sogenannten Kinderkameras“? Der Markt für Kinderspielzeug ist milliardenschwer. Natürlich passt dort hinein auch das Segment der Kameras, die speziell für Kinder konzipiert sind. Aber ist denn eine Kamera, nur weil sie komplett in buntes Plastik gehüllt ist, für Kinder wirklich interessanter als eine klassische Kompaktkamera?

Hier scheiden sich die Geister.

Sicher, die größten Argumente der Hersteller sind Robustheit und die einfache Bedienung, die reine Kinderkameras angeblich mit sich bringen. Doch auch hier hat der Fotomarkt mit sehr guten Toughkameras wie beispielsweise der Ricoh WG-80 oder der Olympus TG-6 eigentlich schon vorgesorgt. Und als Alternativen unter den Kompaktkameras hat Nikon zum Beispiel die Coolpix W150 im Portfolio – im obendrein ebenfalls bunten Gehäuse, das noch dazu stoßfest und wasserdicht ist. Nachteil hier: Der Kompaktkamera-Markt ist seit Jahren rückläufig.

So wird die angesprochene Nikon Coolpix inzwischen nicht mehr produziert. Fakt ist: Der Preis fällt bei den Kameras der bekannten Marken deutlich ins Gewicht. Denn 289 Euro, die für die Ricoh WG-80 aktuell aufgerufen werden, sind für ein Kleinkind, das vielleicht nur temporär das Interesse an der Fotografie für sich entdeckt hat, viel Geld.

Hier sind die im Test vorgestellten Kinderkameras erheblich günstiger. Aber bedenken Sie, dass eine langlebige Qualität bei Preisen um 50 Euro nicht gewährleistet werden kann. Unser Tipp: Schauen Sie sich auf dem Gebrauchtmarkt um (siehe Tippkasten weiter unten).

Das Testfeld: KidiZoom, Sumikon, Polaroud und Co.

Neben der erwähnten Sumikon Kinder-Full-HD-Digitalkamera DV-25 und der Polaroid Go testeten wir die YunLone Digital Kinderkamera 24MP, die Astgmi Kamera für Kinder, die ShinePick Kamera für Kinder und die VTech KidiZoom Duo DX.

Die Polaroid Go spielt in diesem Testfeld eine Sonderrolle, denn es handelt sich hierbei um eine reine Sofortbildkamera ohne Display. Aber auch diese Kamera kann als Kinderkamera infrage kommen, nämlich dann, wenn Sie Ihren Kindern erklären, dass Fotos nicht nur auf Bildschirmen existieren, sondern ausgedruckt eine ganz andere Wirkung erzielen – und Sie und Ihre Kinder haben das Ergebnis direkt in der Hand, was einen besonderen Moment für Kinder darstellt.

Noch dazu hat es etwas Magisches, dabei zuzusehen, wie sich das Foto entwickelt. Die Polaroid Go ist eine überaus kompakte Kamera, die außerdem wertig verarbeitet ist. Wer den Handelspreis von circa 90 Euro zahlt, sorgt mit dieser Kamera auf jedem Kindergeburtstag für volle Aufmerksamkeit.

Zum Preis für die Kamera kommen noch die Kosten für den Sofortbild-Film. Hier müssen für 16 Aufnahmen (Doppelpack) noch einmal etwa 20 Euro eingeplant werden. Nicht ganz billig für einen netten Spaß. Von den fünf verbleibenden Kameras fallen drei mit einem besonders kleinen Kameragehäuse auf, die alle eine Länge von zehn Zentimetern nicht oder nur geringfügig überschreiten, nämlich die Kameras der Marken YunLone, ShinePick und Astgmi.

Interessanterweise hat die Baugröße dabei wenig Einfluss auf die Displaygröße. Mit 2,4 Zoll hat die YunLone beispielsweise einen größeren Monitor als die beinahe doppelt so große Sumikon mit ihrem 2-Zoll-Display – und auch die im Vergleich riesige KidiZoom Duo DX besitzt „nur“ einen 2,4-Zoll-LCD.

Fotografieren und spielen 

Die Hersteller werben mit einem Potpourri an Extras, die ihre Kameras für Kinder noch interessanter machen sollen: Bei der Sumikon ist zum Beispiel der Computerspieleklassiker „Snake“ aufrufbar – allerdings tatsächlich in der einfachsten Form, wie wir sie von Nokia-Telefonen der 1990er-Generation noch kennen.

Apropos: Auch die KidiZoom und die Astgmi haben Spiele vorinstalliert. Hier sind es gleich fünf an der Zahl. Ein zweifelhaftes Vergnügen, bei dem Ihre Kinder auf ein Display starren anstatt zu fotografieren. Die KidiZoom wirkt dabei unter den hier vorgestellten Kameras mehr wie eine Spielkonsole für unterwegs, die auch fotografieren und filmen kann.

Dazu liegen ihr als Zubehör sogar Kopfhörer bei. Dafür punktet sie mit einem großen Funktionsumfang. Genau wie bei der Sumikon findet sich ein Zweitobjektiv für Selfies auf der Rückseite. Praktisch bei der KidiZoom: die Kindersicherung, bei der eine Matheaufgabe gelöst werden muss, ehe die Kamera in Betrieb genommen werden kann.

Ansonsten warten alle Kameras mit lustigen Filtern auf: von niedlichen Einhörnern über Luftballons bis zu klassischen Schwarzweiß- oder anderen Farbfiltern. Regelrecht puristisch wirken hier die YunLone und die ShinePick. Hier sind keine Spiele vorinstalliert – der Fokus liegt klar auf Fotos und Videos.

Bildqualität der Kinderkameras 

Lassen Sie sich von Zahlen wie 24 MP-Auflösung nicht täuschen. Die Bildqualität der meisten Testkandidaten lässt zu wünschen übrig. Einzig die KidiZoom liefert verhältnismäßig gut ab. Aber auch das muss gesagt werden: Die meisten Kleinkinder werden jedoch auch an schlecht aufgelösten Bildern ihre Freude haben, insbesondere dann, wenn lustige, bunte Digitalsticker darauf abgebildet sind.

Erwähnt werden muss noch, dass wir keine Testsiegel vergeben, da die Kinderkameras nicht unser standardisiertes Testverfahren durchlaufen haben. Wir sprechen stattdessen Empfehlungen aus.

Tipp: Gebrauchtmarkt

Eine entscheidende Frage drängt sich regelrecht auf, wenn von Kameras für Kinder die Rede ist: Muss es wirklich ein Neukauf sein? Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Kinderkamera, so wie hier im Test vorgestellt, lange dem wilden Alltag von Kindern standhält, ist – gelinde gesagt – unwahrscheinlich.

Außerdem kann es gut sein, dass Kinder in Windes Eile jegliches Interesse am Fotografieren verlieren, weil sich ihre Hobbies schnell ändern. Wir empfehlen Ihnen daher, sich auf dem Markt für Gebrauchtkameras zumindest einmal umzusehen. Anbieter wie www.mpb.com haben für nahezu jeden Bedarf ein passendes Modell parat.

Je nach Alter des Kindes können wir guten Gewissens beispielsweise eine gebrauchte Canon EOS 100D empfehlen, mit etwas Glück sogar inkl. Kit-Objektiv für etwa 250 Euro. Zugegeben, eine solche Kamera kommt für Kleinkinder nicht in Frage, denn fallen lassen sollte man sie nicht unbedingt.

Dafür ist hier der Lernfaktor deutlich höher und sie besitzt einen guten Sensor und ein großes Display. Auch können Sie später in Wechselobjektive investieren. Und sollte das Interesse des Kindes erloschen sein, kann diese Kamera auch problemlos zurück auf den Gebrauchtwarenmarkt.

YunLone 24 MP-Kinderkamera

  • Hersteller: YunLone
  • Website: nicht vorhanden
  • Abmessungen: 9,6 x 6,2 x 4,1 cm
  • Gewicht: 99 g
  • Preis (UVP): 51,99 Euro

Pro & Kontra 

+ Liegt sehr gut in der Hand
+ Übersichtliche Menüführung
+ Integrierter Blitz
- Linse nicht geschützt
- Nur über Drittanbieter erhältlich

Einen positiven Eindruck hinterlässt die YunLone 24 MP-Kinderkamera, vielleicht auch, weil sie von allen am ehesten an eine echte Kamera erinnert. Das gummierte Gehäuse wirkt wertig und schick. Die Kamera liegt gut in der Hand. Das Display ist mit 2,4 Zoll ausreichend groß. Positiv ist auch, dass die Kamera einen Blitz integriert hat.

Umständlich: Der Kartenslot/USB-Anschluss lässt sich nur sehr schwer öffnen. Trotz 24 Megapixeln ist die Bildqualität schwach.

Astgmi Kinderkamera 

  • Hersteller: Astgmi
  • Website: www.astgmi.com
  • Abmessungen: 11,5 x 7,9 x 5,9 cm
  • Gewicht: 59 g
  • Preis (UVP): 35,90 Euro

Pro & Kontra

+ Sehr günstig
+ Sehr leicht
- Verarbeitung nicht überzeugend
- Bildqualität unterdurchschnittlich
- Nur über Drittanbieter erhältlich

Ein absolutes Leichtgewicht mit gerade einmal 59 Gramm ist die Astgmi Kinderkamera. Ein gummierter Schutz soll vor Stößen schützen. Nachteil: Um an die Micro-SDKarte zu gelangen oder die Kamera zu laden, muss der Schutz im Einhorn-Design abgezogen werden – ein lästiges Unterfangen.

Die Linse ist, wie bei allen Testkameras, nicht geschützt. Drei simple Spiele und diverse Filter sind aufrufbar. Die Bildqualität der Fotos lässt zu wünschen übrig.

ShinePick-Kinderkamera 8MP

  • Hersteller: ShinePick
  • Website: nicht vorhanden
  • Abmessungen: 12,5 x 11 x 6,4 cm
  • Gewicht: 69 g
  • Preis (UVP): 39,99 Euro

Pro & Kontra

+ Schutzhülle mit 1/4-Zoll-Stativgewinde
+ Extrem leicht
+ Klein: passt in jede Kinderhand
- Display schwach aufgelöst
- Nur über Drittanbieter erhältlich

Die ShinePick-Kinderkamera wirkt wie ein zu groß geratener Legostein. Tatsächlich ist die Optik recht ansprechend. Interessant: die Kamera wird zusätzlich von einem durchsichtigen Plastikgehäuse geschützt, das sich aber nur schwer lösen lässt, um z. B. die im uns vorliegenden Kit enthaltene Micro-SD-Karte einzusetzen.

Über das Gehäuse lässt sich die Kamera, als einzige im Test, mittels 1/4-Zoll-Gewinde an einem Stativ befestigen. Die Bildqualität ist leider nur mäßig.

Sumikon DV-25 

  • Hersteller: Somikon
  • Website: www.pearl.de
  • Abmessungen: 15,4 x 8,4 x 5,4 cm
  • Gewicht: 160 g
  • Preis (UVP): 31,99 Euro

Pro & Kontra

+ Liegt gut in der Hand
+ Objektiv auf Rückseite für Selfies
+ Bedienelement gut erreichbar
- Benötigt vier LR6-Batterien
- Kleines Display

Viel Plastik. Ja, aber die Verarbeitung ist nicht schlecht. Die Sumikon DV-25 kann gut mit zwei Händen gehalten werden. Alle Bedienelemente sind auch für Kinderhände erreichbar. Schade, dass – genau wie bei der KidiZoom – vier LR6-Batterien nötig sind, um die Kamera zu benutzen. Das Display ist verhältnismäßig klein.

Großes Plus: Über den Vertrieb Pearl GmbH mit Sitz in Baden-Württemberg gibt es einen direkten Ansprechpartner in Deutschland.

KidiZoom Duo DX

  • Hersteller: Vtech
  • Website: www.vtech.de
  • Abmessungen: 5,8 x 16,5 x 8,9 cm
  • Gewicht: 257 g
  • Preis (UVP): 71,99 Euro

Pro & Kontra

+ Beste Bildqualität im Testfeld
+ Kindersicherung einstellbar
+ Praktischer Joystick auf Rückseite
+ Integrierter Speicher
- Benötigt vier LR6-Batterien

Das überzeugendste Gesamtpaket liefert die KidiZoom Duo DX von Vtech. Nicht nur ist die Menüführung über den auf der Rückseite befindlichen Daumenjoystick einfach, auch die Verarbeitung wirkt robust und die verhältnismäßig große Kamera liegt gut in der Hand. Schade, dass vier LR6-Batterien nötig sind, um sie zu betreiben.

Noch dazu waren die Batterien bereits eingelegt und bei unserer ersten Bestellung ausgelaufen. Trotzdem: eine gute Kinderkamera.

Polaroid Go 

  • Hersteller: Polaroid
  • Website: www.polaroid.com
  • Abmessungen: 13,9 x 11,7 x 6,9 cm
  • Gewicht: 237 g
  • Preis (UVP): 90 Euro

Pro & Kontra

+ Gute Verarbeitung
+ Integrierter Blitz
+ Leichte Bedienbarkeit
- Keine Extras
- Teure Filme

Die Polaroid Go ist im Test ein Sonderling, denn hierbei handelt es sich nicht um eine klassische Kinderkamera. Und doch hat sie ihre Berechtigung, hier zu erscheinen. Sofortbildkameras sind gerade bei Kindern beliebt, offenbaren sie doch – wie bei der Go – das Bild erst nach kurzer Wartezeit.

Die Verarbeitung der Go ist sehr gut, ein Blitz ist integriert. Nachteil: Bilder sind bei Sofortbildkameras teuer. Das Fotografieren damit geht auf Dauer ins Geld.

Drei Alternativen

Wer bereit ist, etwas mehr Geld auszugeben, wird mit guten Kompakt- und Toughkameras seine Freude haben.

Toughkamera

Die WG-80 ist eine Kamera fürs Grobe: wasserdicht, bruchfest, frostsicher. Für unter 300 Euro erhalten Sie einen 16-MP-Sensor, optisches 28–140mm- Zoomobjektiv und 6 LEDs am Objektiv.

Actioncam

39 × 39 × 22 mm – die Action 2 von DJI ist mehr als handlich. Und die liefert ab: 4K-Video, magnetisches, modulares System, 155°-Objektiv. Nachteil: Für Kinderhände umständlich bedienbar.

Kompaktkamera

Die Nikon Coolpix W150 steht stelllvertretend für die Kompaktkamera-Klasse. Sie besitzt ein integriertes Zoomobjektiv und ist stoßsicher sowie wasserdicht – aber leider nur gebraucht erhältlich.

DigitalPHOTO-Fazit

Wer sich im Segment Kinderkameras umsieht, bewegt sich im Bereich des Spielzeugs. Qualitativ können Kameras, die für teils deutlich unter 50 Euro angeboten werden, im Grunde nicht überzeugen. Unter diesen Gesichtspunkten hat uns die YunLone Digital Kinderkamera 24 MP positiv überrascht.

Sie liegt gut in der Hand, hat eine übersichtliche Menüführung und schießt taugliche Bilder. Sehr gut in der Hand liegen dank Doppelgriff sowohl die Sumikon als auch die KidiZoom, die beide für größere Kinder konzipiert sind. Wer eine Spielekonsole sucht, die auch gute Fotos macht, greift zur KidiZoom.

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