Ratgeber

So erzielen sie tolle Vogelaufnahmen an der Futterstelle

Blaumeise, Buntspecht und Rotkehlchen: Naturfotograf und Vogelfreund Kevin Winterhoff verrät Ihnen, wie Sie eine Vielzahl an bunten Singvögeln an Ihr Fenster locken und diese in starken Bildern festhalten.

Wussten Sie, dass Zugvögel teilweise ihre Route verändert haben, weil sie in Großbritannien so gut von Anwohnern gefüttert werden, dass sich die Reise in den Süden nicht mehr lohnt? Ganz so extrem ist es bei uns in Deutschland nicht, aber auch hierzulande ist das Vogelfüttern im Winter sehr beliebt. Absolut nachvollziehbar, denn wer sieht nicht gern Rotkehlchen, Blaumeise oder Buntspecht ganz nah vor dem Fenster? 

Das Füttern ist nicht nur eine gute Unterstützung für die Vögel, sondern eignet sich auch wunderbar, um seine fotografischen Fähigkeiten und Möglichkeiten zu erweitern. Naturfotograf Kevin Winterhoff erklärt Ihnen, wie Sie mit einer Futterstelle die kleinen Federfreunde anlocken und somit schnell zu guten Fotos kommen.

Lage, Futter & Foto-Ausrüstung 

„Suchen Sie sich einen Platz, der von Büschen und Bäumen umgeben ist. Kleine Singvögel mögen große offene Flächen nicht, da sie sich jederzeit vor Fressfeinden schützen müssen. Füttern Sie dort regelmäßig, um sich langsam eine ‚Stammkundschaft‘ aufzubauen“, erklärt Kevin Winterhoff. „An dieser Stelle kommt es auch auf das richtige Futter an: Verschiedene Vogelarten fressen unterschiedliche Körner. So frisst ein Rotkehlchen etwa gerne vom Fettfutter und Rosinen, Waldbaumläufer und Meisen mögen kleine Sämereien wie Sonnenblumenkerne. Auch altes Obst eignet sich gut zum Verfüttern.“

Haben die Vögel Ihre Futterstelle für sich entdeckt, kommt es nun auf die richtige Ausrüstung an. Am flexibelsten sind Sie mit einem Zoom. Bereits 70-200mm können reichen, um die ersten Versuche in der Vogelfotografie zu unternehmen. Zudem empfiehlt es sich, ein Stativ mit einem Videoneiger zu nutzen, damit man die Kamera nicht immer festhalten muss. Der Blitz sollte ausgestellt sein und die Bewegungen der Kamera sollten möglichst langsam erfolgen. Auch sollte man die Tiere erst einmal fressen lassen und sie nicht durch das Auslösegeräusch verscheuchen. Kameraschalldämpfer oder der Silent-Mode der Kamera können die Erfolgschancen auf ein gutes Foto hierbei deutlich steigern. Da Vögel gerne einen Anflugast bei Futterstellen haben, kann man ihnen diesen anbieten und somit den gestalterischen Spielraum beim Fotografieren beeinflussen. Denn sitzt ein Vogel auf einem ästhetisch geschwungenen Ast, kann dies die Bildwirkung um einiges steigern. 

Suchen Sie also nicht nur nach schönen Futterplätzen, sondern auch nach fotogenen Ästen, die Sie neben der Futterstelle platzieren können. Richten Sie sich ein gemütliches Plätzchen ein und halten Sie die Kamera bereit.

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