Test

Testbericht zur Lichtfeldkamera Lytro Illum

Ist das noch Fotografie? Eine Kamera, bei deren Fotos der Schärfepunkt im Nachhinein verstellt werden kann? Selten war eine Kamera so umstritten, wie es die Lytro Illum ist. Wir haben die Lichtfeldkamera mit dem futuristisches Design einem Kurztest unterzogen – mit interessantem Fazit.

Lichtfeldfotografie hat in jedem Fall ihren ganz eigenen Reiz. Anders als bei gewöhnlichen Spiegelreflexkameras, die ein zweidimensionales Foto erstellen, misst die zweite Generation der Lichtfeldkamera von Lytro mit 40 Megarays die Entfernung zum Motiv und erstellt so ein räumliches Bild. Das integrierte, fest verbaute Objektiv hat einen Brennweitenbereich von 30 bis 250mm mit einer durchgehenden Offenblende von f/2. Mit dieser Blende wird immer fotografiert. Entsprechende Kameraeinstellungen können nur in Zeit, Lichtempfindlichkeit und Weißabgleich getroffen werden. Das ist auch der Grund, warum es bei der Lytro eine ISO-Automatik, anstatt der gewöhnlichen Blenden-Automatik gibt. Besonders interessant ist die Lytro-Taste, mit der in Echtzeit ein Bildbereich auf dem Display angezeigt wird, der nachträglich mittels der Lytro-Software für Windows und Macintosh in puncto Schärfe korrigiert werden kann. Die durchgehende Lichtstärke von f/2 resultiert in einem wuchtigen Objektiv. Der kalifornische Hersteller setzte bei der Lytro Illum auf wenig Bedienelemente und einen neigbaren 4-Zoll-Touchscreen. Ein integriertes WLAN ermöglicht die Kommunikation mit iOS-Geräten (Android- Geräte werden derzeit noch nicht unterstützt).

Fazit

Im Kurztest weckte die Lytro Illum gemischte Eindrücke: So ist die Bedienung zwar intuitiv, aber doch recht langsam. Die Bildqualität kann längst nicht mit der von modernen DSLRs mithalten. Für diesen Vergleich wurde die Lytro Illum aber auch nicht konzipiert. Sie ist viel eher ein Vorreiter der zukunftsträchtigen Lichtfeldfotografie. Für stolze 1.600 Euro ist die Lytro Illum derzeit im Handel erhältlich.

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