News

„Dieses Foto stammt noch aus analogen Zeiten.“ – 10 Fragen an Norbert Weiß

Als Jugendlicher wurde sein Interesse an der Fotografie durch Ansel Adams und Ernst Haas geweckt. Seither liebt es Norbert Weiß, selbst Motive zu entdecken und durch das Kameraauge in neuem Licht erscheinen zu lassen. Fotografie ist für ihn ein wichtiger Ausgleich zum Beruf.

10 Fragen an Norbert Weiß

1. Wo ist diese Aufnahme entstanden?

Dieses Foto stammt noch aus analogen Zeiten. Es handelt sich um ein Diapositiv, das ich per Scan ins digitale Zeitalter hinübergerettet habe. Es zeigt ein Detail eines Werbeplakats, das ich direkt in meiner Heimatstadt Freiburg vorgefunden hatte.

2. Was inspirierte Sie zu dieser Aufnahme?

An diesem Motiv reizte mich – wie generell bei meiner Art der Fotografie –, etwas Alltägliches so zu zeigen, dass es eine ganz neue, besondere Wirkung entfaltet.

3. Warum dieser enge Bildausschnitt?

Der Ausschnitt umfasst nur ein Viertel des eigentlichen Werbeplakats. Gerade die obere Gesichtshälfte der Frau habe ich bewusst weggelassen und mich für eine Querformataufnahme entschieden. Gezielt weniger zu zeigen, geht für mich oftmals mit einem Plus an Bildwirkung einher. Spannend war für mich gerade dieser Bereich, an dem das Plakat sich gelöst hatte.

4. Sie haben mit analoger Technik gearbeitet?

Das Bild ist seinerzeit mit einer analogen Canon T 90-Spiegelreflexkamera entstanden. Mangels EXIF-Daten kann ich nicht mehr genau sagen, welche Brennweite hier zum Einsatz kam. Wahrscheinlich dürfte es aber das 50mm-Objektiv gewesen sein.

5. Haben Sie spezielle Filter verwendet?

Nicht beim damaligen Diafoto. Ich habe allerdings in der jetzigen digitalen Fassung nachträglich via Bildbearbeitung noch eine ganz leichte Vignette eingefügt.

6. Haben Sie neben der Vignette noch andere Nachbearbeitungen vorgenommen?

Zumindest habe ich das Bild nach dem Scan nochmals farblich etwas aufgefrischt.

7. Wie konnten Sie bei der Aufnahme perspektivische Verzerrungen vermeiden?

Das Werbeplakat auf diesem Foto war relativ bodennah aufgestellt. Zudem konnte ich den Aufnahmestandort zum Glück so frei auswählen, dass praktisch keine perspektivischen Verzerrungen auftraten.

8. Wie würden Sie Ihren Fotografie-Stil in einem Wort beschreiben?

Ich würde meinen Fotografie-Stil als minimalistisch beschreiben.

9. Was sind Ihre liebsten Fotomotive?

Ich habe sowohl eine Vorliebe für die Makro- als auch für die Architekturfotografie. Die verbindende Brücke zwischen diesen Sujets ist für mich jeweils der Reiz, hier Details so aus dem Zusammenhang lösen zu können, dass die Motive oft schon eine abstrakte Anmutung erhalten.

10. Welche Kriterien sind für Sie für ein gelungenes Foto entscheidend?

Ich lasse mich von meinem persönlichen Gefühl für Ästhetik leiten. Natürlich nutze ich häufig die Proportionsregel des Goldenen Schnitts, die ja als besonders harmonisch empfunden wird. Aber ich gehe da nicht dogmatisch vor und breche manchmal auch bewusst mit dieser Regel.

Weitere wichtige Gestaltungselemente sind für mich blickführende Linien und die Setzung des Fokuspunktes beziehungsweise das Spiel mit Schärfe und Unschärfe durch eine entsprechende Wahl der Blende.

Der Fotograf

Instagram: @weiss_fotoart

Lust auf 10 Fragen? Dann bewerben Sie sich gleich mit Ihren zehn Top-Fotos. Unter allen Einsendungen wählt die Redaktion die besten Fotograf*innen aus und präsentiert sie im Heft. Schicken Sie uns Ihre Bewerbung bitte per E-Mail an folgende Adresse: redaktion@digitalphoto.de.

Lesetipp

Die 10 besten Architekturfotos aus unserem Fotowettbewerb 2024

Die Architekturfotografie verlangt nach hoher Präzision – aber auch nach ungewöhnlichen Ideen. Hier sehen Sie die besten Bilder aus unserem... mehr