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Das Koloniale Auge: 
Frühe Porträtfotografie in Indien

Es ist ein spektakulärer Einblick in die Vergangenheit Indiens. Alte Porträtaufnahmen, die zum Teil erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt wurden, zeigen Familien, Clan-Mitglieder oder heilige Männer des Subkontinents. Entstanden sind die meisten Aufnahmen für Kolonialherren zu sogenannten „Forschungszwecken“.

Die Ausstellung „Das Koloniale Auge - Frühe Porträtfotografie in Indien“ zeigt rund 300 Arbeiten unterschiedlicher Fotografen, darunter namhafter Künstler wie A.T.W. Penn und John Burke aber auch Aufnahmen unbekannter Autoren. Die Bilder spiegeln den typischen Blick im Zeitalter des Kolonialismus wider. Alles was dem europäischen Auge als „fremd“ erschien wurde festgehalten. Regelrecht inventarisiert wurde, wie die Porträts von Handwerkern, Bauern, Kriegern oder Dienern veranschaulichen, das indische Kastensystem.

Größenteils inszenatorisch arbeiteten dabei die meist britischen Fotografen. Sie nahmen Fakire oder Waisenkinder sogar mit ins Studio – durch die extrem langen Belichtungszeiten wirken die Körper und Gesichter der Abgebildeten seltsam erstarrt.

Im Kaisersaal des Museums für Fotografie in Berlin werden die aus heutiger Sicht fragwürdigen aber historisch und vor allem fotografisch überaus interessanten Aufnahmen noch bis zum 21. Oktober ausgestellt.

Das Koloniale Auge.
Frühe Porträtfotografie in Indien

Eine Ausstellung der Kunstbibliothek, des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst.

Museum für Fotografie
Berlin

Freitag 20. Juli - Sonntag 21. Oktober 2012

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